Aus der Gründungszeit der zwei Halbkötnerhöfe auf dem östlichen Fischbeker Brink, um 1620/30, stammen einige wiederverwendete Hölzer.
In der heutigen „Fischbeker Rauchkate“ haben sich Traggerüst und Außenfachwerk eines typischen Häuslingshauses aus den 1720er Jahren in erstaunlicher Vollständigkeit bewahrt, komplett aus Eiche, ringsum auf der ursprünglichen Feldsteingründung. Von der ursprünglichen Wandgestaltung sind die gemauerten Zierausfachungen des Nordgiebels komplett erhalten, ein sehr frühes Zeugnis der Ausstrahlung Altländer Schmuckbauweise in die ärmeren Geest- und Moordörfer. Bemerkenswert ist aber auch die erhaltene Lehmstakung der inneren Wände des Kammerfachs.
Aufgrund altertümlich weiten Ständerrasters und der bescheidenen Raumgrößen konnte die sonst übliche Abfangung eines Joches durch Luchtbalken über dem Flett hier entfallen. Das Kammerfach ist aber zweiräumig; in der Abseite an der Kammer sind Schlafnischen anzunehmen. Der nicht erhaltene Herd ist etwa in der Achse der Diele zu vermuten. Das Flett besaß nur eine Tür von Westen; die Nutzung der wohl auch fensterlosen östlichen Flettnische, wo außenseitig Bohrlöcherauf einen Webschauer hinweisen, bleibt ungewiss.
Unter den frühen ländlichen Hausgerüsten Niederdeutschlands gehört die Fischbeker „Rauchkate“ aufgrund ihrer außergewöhnlich guten Erhaltung zu den anschaulichsten Denkmalen. Als bis 2014 noch bewohntes Rauchhaus ist sie im Hamburger Raum ohnehin einmalig.
Die älteren Fischbeker nannten dieses Häuslingshaus des Halbkötnerhofes Nr. 10 „Gerkens lütt Hus“. Als erstes Haus des Dorfes unweit der Poststraße von Harburg nach Stade trug es die Adresse „Fischbeck 1“. Eine selbständige Liegenschaft wurde es aber erst 1936 durch Verkauf an die letzte Eigentümerfamilie.
Nach einer Erneuerung der Stube im späteren 19. Jahrhundert wurde um 1900 / um 1920 durch Kalksandsteinmauern die Diele verkleinert , dabei gingen zwei Ständer verloren. Bis in die 1990er Jahre folgte der Ausbau von Schlafkammer, Küche und Bad.
Dank guten, trockenen Baugrundes gibt es kaum Verformungen des Fundaments. Allerdings hat die angegriffene Schwelle örtlich nachgegeben; vor allem seit einer Aufhöhung des Gartenlandes im Nordwesten und folgender Abdeckung durch Beton. Im Inneren hat die Imprägnierung durch Holz-, später auch Kohlenrauch Konstruktion und Deckung lange vor Schädlingen bewahrt, doch nimmt der Befall jetzt zu.
[Quelle: J. Holst, 2019, Bauhistorisches Gutachten, Zusammenfassung]